Diabetes-Camps für Kinder und Jugendliche  
 

 
Geschichte und Aufgabe der Ferien- und Schulungscamp für Kinder und Jugendliche mit Diabetes

Die Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz, Diabetes Ambulanz, hat seit 1977 bis 2000 in den Sommerferien ein Ferien- und Schulungscamp für diabetische Kinder und Jugendliche durchgeführt. Aus Kostengründen hat die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) die Durchführung des Camps ab 2001 eingestellt.
Um das für betroffene Kinder und Jugendliche so wichtige Camp aufrecht zu erhalten, tritt seit 2001 der Verein für Diabetiker der Universitätskinderklinik Graz, kurz Diabär, als Veranstalter auf und refundiert derzeit mit Unterstützung des Gesundheitsfonds Steiermark die Gehälter der KAGes-Angestellten.

Das Ferien- und Schulungscamp findet jährlich in den Sommerferien statt. Die TeilnehmerInnen werden durch ein Team von Experten der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz, Diabetes Ambulanz, betreut und behandelt.

Sie lernen mit ihrer Krankheit besser umzugehen, die Stoffwechselkontrolle wird verbessert. Richtige Einstellung des Diabetes verhindert bzw. verzögert Spätfolgen, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen, durch die Krankheit oft erschüttert, werden aufgebaut bzw. gestärkt. Durch ständige praxisnahe Schulungen und durch partnerschaftliche Betreuung, vor allem durch die engen Kontakte zwischen Teilnehmern und Betreuern (die Betreuer, egal ob Ärzte, Schwestern oder die betreuenden Studenten sind die gesamte Dauer des Camps - 24 Stunden am Tag - anwesend), ist eine deutliche Verbesserung der Behandlungsbereitschaft nachweislich erzielbar. Durch das Zusammensein der Betroffenen erhöht sich auch die Akzeptanz der chronischen Erkrankung deutlich.

Die Verbesserung der Stoffwechselkontrolle (belegt durch die Diabetes-Ambulanz der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz) führt zu einer deutlichen Reduktion der Akutkomplikationen wie z.B. schweren Hypoglykämien und diabetischen Ketoazidosen. Beide Komplikationen führen zu einer stationären Aufnahme in einem Krankenhaus. Durch internationale Studien ist belegt, dass eine Verbesserung der Stoffwechselkontrolle zur Verzögerung bzw. Verhinderung von diabetischen Spätkomplikationen (Retinopathie, Nephropathie, Neuropathie usw.) führt.
Das Einsparungspotential durch die Verhinderung bzw. Verzögerung von Spätfolgen lässt sich derzeit in Zahlen nicht exakt belegen. In welchem Ausmaß das Gesundheitssystem entlastet werden kann, wird an einem einfachen Beispiel greifbarer: die Kosten für einen Dialysepatienten belaufen sich im Jahr auf ca. € 70.000,-. Durch entsprechende Schulung und der daraus resultierenden Verbesserung des Selbstmanagements sowie durch regelmäßige Kontrollen können Spätkomplikationen und letztlich auch Kosten vermieden werden.
Der Verein Diabär trägt als Veranstalter der Sommer-Schulungs- und Abenteuercamps wesentlich dazu bei, das Bewusstsein der Kinder und Jugendlichen im Umgang mit ihrer Krankheit zu fördern und zu stärken.

Pro Jahr nehmen an unseren Schulungs- und Abenteuercamps durchschnittlich 30-35 betroffene Kinder und Jugendliche (Alter: zwischen 8 und 18 Jahre) aus ganz Österreich und mittlerweile auch aus dem europäischen Ausland teil. Die Teilnehmer werden von mindestens 15 Personen (ÄrztInnen, DKKS, Diabetes-BeraterInnen, StudentInnen, Dipl. PädagogInnen und dipl. Kinder- und Jugend-TrainerInnen) rund um die Uhr betreut. Durch das Camp werden u.a. durch Prävention (Sekundärprävention), Verhinderung bzw. Verzögerung von Spätschäden sowie durch Einsparung von Spitalsaufenthaltstagen erhebliche Kosten eingespart.

2017 veranstaltete Diabär erstmals das Abenteuer-Schulungscamp für Jugendliche ab 12 Jahren, welche – selbstverständlich unter ständiger ärztlicher Anleitung und Kontrolle – u.a. bei beachtlichen Wanderungen im alpinen Gelände und im Kletterpark an ihre körperlichen Grenzen gehen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen konnten.

Sehen Sie selbst, wieviel Spaß unsere Kinder und Jugendlichen bei den Sommercamps haben.